+49 2368 960 5888 info@kakumahilfe.de
10 Jahre Savio Club

10 Jahre Savio Club

10 Jahre Savio Club

10 Jahre Savio Club

2015 bis 2025

Fr. Jose übernahm Mitte 2014 die Leitung der Salesianer Gemeinschaft in Kakuma und wurde damit Pfarrer der Holy Cross-Gemeinde im Lager. Das Ende des Jahres war dramatisch mit Flüchtlingsströmen aus dem Süd Sudan und gewalttätigen Konflikten im Lager, die eine Flucht von Flüchtlingen aus dem Lager hinaus in die Stadt Kakuma verursachten.

Unser Engagement in Kakuma hatte 2013 mit Fr. Luke begonnen. Aus den spontanen Hilfen mit Matratzen, Kohlköpfen, Milch und Solarlampen wollte Fr. Jose gerne eine nachhaltig wirkende Unterstützung machen. Er entwickelte das Konzept des Savio Clubs. Kindern im Lager, vernachlässigt und allein gelassen, sollte eine die ganze Person umfassende Bildung geschenkt werden. Flüchtlinge, die sich in ihren Gemeinden hervorgetan hatten, sollten als Lehrer den Kindern in den Nachmittagsstunden ein Grundwissen vermitteln, das in den überfüllten Schulen nicht vermittelt werden konnte. Gemeinschaftssinn und die persönliche Entwicklung der Kinder zu fördern, waren weitere Ziele, ganz im Sinne von Don Bosco, dem Gründer des Salesianer Ordens. Der Name seines Schülers Dominic Savio sollte Namensgeber dieses Programms werden.

Wie durch ein Wunder meldete sich Mercy Gathoni, eine ausgebildete Sozialpädagogin, bei Fr. Jose, die die Rolle einer Supervisorin mit Freude und Engagement übernahm. Nach dem kenianischen Lernprogramm für die Schulen entwickelte Mercy ein auf Wochenabschnitte angepasstes Unterrichtsprogramm. Eine kleine Mahlzeit unterbrach das Lernprogramm. Spielen fand seinen Platz. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Gebet. Um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, erhielt jede Gruppe T-Shirts in einer anderen Farbe.

2015 wurde die erste Gruppe in der Substation Christ the King gegründet. 167 Kinder meldeten sich, auf rund 100 Kinder wurden die Gruppen begrenzt, wobei im Laufe der Zeit häufig Gruppen mit 120 Kindern zustande kamen. Die Gruppe Christ the King gibt es nicht mehr, da dieser Bereich des Lagers 2019 weggeschwemmt wurde. Die Gruppe ist in den Gruppen St. Stephen und Peter und Paul aufgegangen. Kurz danach entstand die Gruppe Holy Cross im Bereich der Pfarrkirche und des Don-Bosco-Zentrums. Nicht viel später kam die John Bosco Gruppe dazu. Die ersten Lehrer waren Faraja und Isaac. Zu Faraja besteht immer noch Kontakt. Isaac ist nach einer Pause 2023 wieder als Lehrer bei uns eingestiegen.

Im Laufe der Jahre wuchs unser Savio Club auf neun Gruppen. 2 Gruppen kamen 2017 im neu gegründeten Lager Kalobeyei dazu. 2021 bat Fr. Jose darum, im Bereich Hongkong eine weitere Gruppe eröffnen zu dürfen. Sie bekam den Namen Guadalupe. Die Zahl der Savio Club Kinder wuchs bis auf 1.250. Im Januar 2025 wurden 1.040 Kinder eingeschrieben, eine Grenze, die wir einhalten wollen, um uns nicht zu überfordern.

Die Corona-Zeit 2020/21 führte dazu, dass Schulen in Kenia geschlossen wurden. Der Savio Club konnte sich 5 Monate lang nicht treffen. Im September durften 3 Gruppen wieder zusammengekommen. Nach Kurzschuljahren konnte 2023 das Schuljahr wieder mit dem Kalenderjahr übereinstimmen. Die Savio Club Kinder nahmen regelmäßig an den in Kenia üblichen Prüfungen teil, die in der Mitte und am Ende der Trimester stattfanden. Häufig eine Überforderung vieler Kinder, die jahrelang keine Schule besucht hatten und die erst einmal ihre Basisfähigkeiten im Schreiben und Lesen entwickeln mussten. Lehrer und Supervisorinnen waren sich einig, dass die Konzentration darauf Vorrang hat.

2018 löste Petronilla Ng’endo Mercy Gathoni als Supervisorin ab. Auch Petronilla kam wie durch Fügung zu uns. Trotz eine Stauballergie fühlte sie sich in ihrer Aufgabe an diesem staubigen Ort gleich wohl und verspürte keine Symptome ihrer quälenden Allergie mehr. Petronilla hat uns einen großen Schatz hinterlassen. Sie nutzte die Corona-Zeit zu Fortbildungen für die Lehrer und verfasste als deren Ergebnis ein Handbuch für Lehrer – Teachers‘ Training Manual.

2022 übernahm Lucy Njeri Macharia die Aufgabe der Supervisorin. Fortbildungen für Lehrer werden weiter fortgeführt. Seit 2024 schreibt Lucy uns zweiwöchentlich einen Bericht über Aktivitäten und Herausforderungen, jeweils versehen mit Fotos aus den Gruppen – ihr Biweekly Report.

Fr. Jose Padinjareparapil wurde 2023 von Fr. Mathew Kuthanapillil abgelöst. Die Corona Zeit hatte uns geholfen, Fr. Jose, den Vater des Savio Club Projekts 9 Jahre als unseren Partner vor Ort zu behalten. Die Salesianer wechseln ihr Personal alle 6 Jahre aus.

Drei Mitglieder unseres Savio Clubs mussten wir leider beerdigen. Zwei Kinder, die 2024 an Malaria bzw. an Hepatitis starben und 2023 war Alfons Nowak gerade im Lager, als Andreas, ein 18 Jahre alt gewordener Schüler der der ersten Holy Cross-Gruppe zu Grabe getragen wurden, gestorben an Tollwut nach einem Hundebiss.

Die Situation in Kakuma und Kalobeyi bleibt angespannt. Die Zahl der Flüchtlinge lag 2024 bei 280.000. Der UNHCR hat 2024 die Essensrationen ein weiteres Mal kürzen müssen. Die neue amerikanische Regierung unter Donald Trump zerschlägt gerade das Hilfswerk USAID. Die Auswirkung auf die Menschen im Lager könnte verheerend sein. Flüchtlingsströme aus dem Sudan und eventuell aus dem aufflammenden Konflikt im Osten des Kongos könnten das Elend weiter vergrößern.

Mit Hilfe unserer Unterstützer wollen wir weiter zuverlässig helfen, damit wir unseren kleinen Beitrag dazu leisten, Fluchtursachen überflüssig zu machen.

Alfons Nowak, 22.02.2025

Neues aus Kakuma

Neues aus Kakuma

Neues aus Kakuma

Land unter im Klassenraum

Traurige Nachricht aus dem Savio Club

Zwei traurige Nachrichten erreichen uns aus Kakuma. Zwei Jungen aus unserem Savio Club sind verstorben. Teny, 12 Jahre, aus der Gruppe Peter und Paul ist an Malaria gestorben. Bei dem kleinen Deng, 9 Jahre, soll es eine Leberentzündung gewesen sein, die zum Tode führte. Nach mehreren Therapieversuchen war er noch nach Eldoret gebracht worden, 500 km entfernt, aber auch hier konnte man ihm nicht mehr helfen. Er gehörte zur Gruppe Mary Help of Christians.

Lucy schickt ein Foto von der Beerdigung von Teny und ein Bild von den heftigen Regenfällen, die alles unter Wasser setzen. Hier ist es der Unterstand der Mary Help of Christians-Gruppe, wo sie gewöhnlich ihren Unterricht haben.

Kurzbesuch von  Fr. Luke Mulayinkal sdb

Kurzbesuch von Fr. Luke Mulayinkal sdb

Kurzbesuch von Fr. Luke Mulayinkal sdb

Fr. Luke hat Matratzen gekauft, 2014

Fr. Luke mit Kindern in Kakuma 2014.

2014 mit Fr. Luke und Fr.-Jose in Kakuma

Kurzbesuch von Fr. Luke Mulayinkal

Am 16. Oktober 2023 war Fr. Luke Mulayinkal sdb zu einem Kurzbesuch bei Alfons Nowak. 2013 – jetzt sind es 10 Jahre her – war Fr. Luke der Pfarrer im Flüchtlingslager Kakuma, als Alfons das Lager zum ersten Mal besuchte. Fr. Luke war es, der Matratzen für die Flüchtlinge kaufte, Kohlköpfe, Milch für die Kinder und Solarlampen, damit die Jugendlichen nach Anbruch der Dunkelheit für ihr Examen lernen konnten. Später kam durch Fr. Luke unsere Verbindung zu den Bosco Boys zustande. Mit Fr. Jose, 2014, begann unser Savio Club-Projekt, das durch Bildung für die Kinder eine nachhaltigere Wirkung entfalten wird.

Es war ein ausgefüllter Tag, den Fr. Luke genoss. Aufgrund eines Kongresses in Rom hatte Fr. Luke die Gelegenheit erhalten, Europa zu besuchen und nutzte diese gleich für einen Abstecher nach Deutschland und England. Sein größtes Problem war die Kälte bei uns. In Köln war er bereits mit einer dicken Wärmejacke mit Kapuze ausgestattet worden. Alfons konnte noch mit einem Paar Handschuhen helfen. Ein Besuch im Gasthaus war für ihn sehr interessant. Am Abend traf noch Fr. Jomat aus Münster ein, ein Landsmann, der dort eine Doktorarbeit über die Religionskritik von Anselm Feuerbach verfasst. Es wurde ein lebhafter, sehr persönlicher Abend.