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Bericht in der Recklinghäuser Zeitung

Bericht in der Recklinghäuser Zeitung

Bericht in der Recklinghäuser Zeitung

Bericht

Die Arche Gospel Singers singen immer gerne, besonders für einen guten Zweck.Im Juli sollte es ein sommerlicher Gospel-Gottesdienst werden, aber das Wetter spielte nicht mit. Also „Zuflucht“ in der Arche. Und die Gospel-Fangemeinde ließ die Arche Gospel Singers nicht im Stich. Reinhard Buskies und sein Chor hatten große Lust, die gute Nachricht zu verbreiten und so sang die Gemeinde fleißig mit. Unglaubliche 900 Euro kamen bei der Kollekte zuguns- ten der Kakuma-Hilfe zusammen. Dabei werden seit vielen Jahren Kinder und Jugendliche im Norden Kenias in einem riesigen Flüchtlingscamp unterstützt. Dr. Alfons Nowak erläuterte eindrücklich, wie rund 1200 jungen Menschen mit Schulunterricht und Ausbildung eine Chance im Leben gegeben wird. Details gibt es auf www.kakumahilfe.de FOTO KLAUS HAMACHER

Bosco Boys – Neuer Direktor

Bosco Boys – Neuer Direktor

Bosco Boys – Neuer Direktor

Der Posten des Direktors der Bosco Boys stellt sich als Sprungbrett für Beförderungen heraus.

Nachdem Fr. Chege Geschäftsführer der Ostafrikanischen Salesianer-Provinzen geworden ist, ist nun Fr. Vincent zum Geschäftsführer der Provinz Kenia ernannt worden.

Sein Nachfolger ist sein bisheriger Stellvertreter, Fr. Bernard Onyiego. Wir heißen ihn herzlich willkommen.

Hunger und Gewalt in Kakuma

Hunger und Gewalt in Kakuma

Hunger und Gewalt in Kakuma

Brand im Verteilzentrum

Hunger und Gewalt in Kakuma

Die Situation in Kakuma ist dramatisch. Kontakte mit Fr. Mathew und Lawrence, Gespräche mit unserer Supervisorin Lucy und Sr. Sabina von den Charles de Foucauld-Schwestern und Nachrichten von Faraja Kaluta, unserem ersten Savio Club-Lehrer, geben uns einen beunruhigenden Eindruck von den Lebensbedingungen im Lager.

Die Menschen leiden Hunger. Überfälle und Raub in der Folge dieser Not sind an der Tagesordnung. Junge Männer besorgen sich Messer und Macheten. Was zur Verteidigung gedacht sein mag, wird schnell zum Instrument der Gewalt, um Handys und Geld zu erpressen. In dem weit auseinander gezogenen Lager gibt es unübersichtliche einsame Strecken, die für Überfälle genutzt werden.

Lucy besucht wöchentlich die über das Lager verstreuten Savio Club-Gruppen und hat Angst, auch wenn die Fahrt auf dem Motorrad mit einem zuverlässigen Fahrer relativ sicher ist. Die Transporte von Milch und Keksen erfolgen mit dem Auto der Salesianer.

Wie Faraja schreibt, sind die Menschen auch durch den so genannten Shirika Plan der Regierung beunruhigt. An anderer Stelle hatte ich davon bereits berichtet. Er sieht vor, aus Flüchtlingen kenianische Staatsbürger zu machen mit der Folge, dass die Menschen auch für ihr Schicksal eigenverantwortlich werden. Ein zunächst guter Gedanke, der unter den Gegebenheiten von so vielen Menschen in der Umgebung einer Halbwüste völlig illusorisch ist.

Das WFP – World Food Program – hat gezwungen durch die massive Kürzung seiner Mittel einen Plan vorgelegt, der sich Distinguished Assistance nennt – Abgestufte Hilfe. Dazu werden die Flüchtlinge 4 Kategorien zugeteilt.

  1. Kategorie 1 erhält 40 % der Nahrungsmittelzuteilungen und andere Unterstützungen.
  2. Kategorie 2 bekommt 20 % der Nahrungsmittelzuteilungen und andere Unterstützungen.
  3. Kategorie 3 erhält keine Nahrungsmittel mehr. Menschen dieser Gruppe können einen Kredit beantragen.
  4. Menschen der Kategorie 4 sind völlig auf sich alleine gestellt.

In verschiedenen Gesprächen zeigte sich, wie wenig nachvollziehbar die Einteilung in die verschiedenen Gruppen erfolgt und wie Ungerechtigkeiten dabei entstehen. Unser Lehrer Innocent ist mit seiner Familie der Gruppe 1 zugeordnet worden, weil in seiner Familie ein Kind behindert ist. Der Familie geht es relativ gut, weil zwei Brüder in den USA leben und die Familie von dort unterstützen. – Sein Kollege, unser Lehrer Augustin ist mit seiner Familie in Kategorie 4. Das Gehalt, was wir ihm zahlen, ist der Grund dafür.

Sr. Sabina schreibt von einer Familie, in der Vater und Mutter beide an Sichelzell-Anämie leiden und regelmäßig im Krankenhaus behandelt werden. Sie sind dennoch der Gruppe 4 zugeordnet. – Im Lager formiert sich erheblicher Widerstand. Der Ausbruch von Gewalt scheint nicht fern zu sein.

Faraja schreibt von einer Gruppe von 150 Flüchtlingen, deren Ausreise nach Deutschland bereits feststand und die seit über einer Woche in Nairobi auf ihren Flug warteten. Die Zusage ihrer Aufnahme in Deutschland wurde gestrichen und die ganze Gruppe musste nach Kakuma zurückkehren. Ein Ergebnis der Politik unserer neuen Regierung. Faraja selbst ist das Opfer der Trump Regierung. Im November waren für ihn und seine Familie alle Voraussetzungen gegeben, in die USA auszuwandern. Aber dann zog Donald Trump ins Weiße Haus ein.

Unser Verein hilft 

Dank eurer großen Hilfsbereitschaft sind wir in der Lage zu helfen. Die Kinder im Savio Club bekommen seit dem 1. Juli nicht mehr einmal, sondern jetzt dreimal in der Woche Milch und täglich eine Portion Kekse. Die Hilfe für unsere 1.000 Kinder ist nicht ohne Probleme. Die Kinder im  Savio Club haben Geschwister. Gerne möchten sie mit denen teilen. Auf dem Weg nach Hause werden sie bestohlen. Es entsteht Streit, der sich ausdehnen kann. – Auch wurden Kinder beobachtet, die ihre Milch verkaufen wollten, um davon anderes zu kaufen.

Andere Eltern möchten ihre Kinder gerne im Savio Club anmelden, damit sie von dieser Hilfe profitieren können. Leider sind wir nicht in der Lage, unsere Gruppen zu vergrößern. Wir gelangen an unsere Grenzen.

Mit Fr. Mathew, Lawrence und Lucy haben wir uns auf folgenden Plan geeinigt. Alle Lehrer und Katecheten, die für den Savio Club arbeiten, bekommen eine zusätzliche Hilfe in Form von Nahrungsmitteln. Fr. Lawrence, der als Pfarrer im Lager den engsten Kontakt zu den Menschen hat und weiß, wer besonders bedürftig ist, hat ein Kontingent zur Verfügung, aus dem er den Bedürftigsten eine Hilfe geben kann.

In gleicher Weise sollen die Schwestern der Charles de Foucauld-Gemeinschaft  dazu in der Lage sein. Zurzeit ist es Sr. Sabina, eine Kenianerin, die die Leitung vor Ort hat. Sie schreibt mir, dass sie mit Portionen von 3-4 kg Mais ungefähr 900 bedürftigen Familien helfen will.   „I can imagine the tears of joy for those who will receive.” – “Ich kann mir die Tränen der Freude vorstellen bei denen, die etwas erhalten werden.”

Im September wird Sr. Elisabeth aus ihrem Sabbatjahr nach Kakuma zurückkehren.

Fr. Lawrence und Sr. Sabina werden uns für unsere Abrechnung eine Auflistung der Namen, des Grundes der Hilfe und der geleisteten Summe über Fr. Mathew zukommen lassen.

Wir sind uns bewusst, dass unsere Hilfe wie der Tropfen auf den heißen Stein wirkt, wenn man die Situation von außen betrachtet. Für den einzelnen vor Ort ist es aber doch eine große Hilfe, die die Hoffnung am Leben erhält.

Wir wollen nicht nachlassen in unserer Hilfe, auch wenn sie begrenzt ist und hoffen und beten, dass die verantwortlichen Politiker bald ein Einsehen haben werden.

Alfons Nowak, 22. Juli 2025

Lucy Macharia über den Fortbildungstag der Lehrer

Lucy Macharia über den Fortbildungstag der Lehrer

Lucy Macharia über den Fortbildungstag der Lehrer am 30.06.2025 in Kakuma

Am 30. Juni führte der Savio Club einen Fortbildungstag von 9 bis 15 Uhr für unsere Lehrer in den Räumen des Don-Bosco-Zentrums im Lager durch. Der Dozent war Br. Titus Mwau, ein Mitglied der Salesianer Gemeinschaft.

Es ging um Prinzipien der Bildung, um Management im Klassenzimmer und um die Planung der Unterrichtsstunden.

Das von den Salesianern von Don Bosco übernommene Präventive System wurde dem Repressiven System gegenübergestellt. Das Präventive System steht auf drei Säulen:

  • Einsicht – Meine Entscheidung muss einer Einsicht in die Sinnhaftigkeit entspringen.
  • Religion – Glaubenslehre, Besinnung auf die zu respektierenden Werte gehören in diesem System dazu.
  • Liebevoller Umgang – Ein respektvoller, herzlicher Umgang miteinander ist die Basis einer erfolgreichen Erziehung.

Das Ziel der Erziehung ist das Heranbilden guter und verantwortungsvoller Bürger.

Beim Repressiven System steht das Gesetz im Vordergrund. Welche Regeln gibt es, wie sind sie zu beachten?

Management im Klassenzimmer war das zweite Thema der Fortbildung. Der Lehrer sollte die Kontrolle behalten, indem er klare Erwartungen an die Schüler formuliert. Die vereinbarten Regeln sollten konsequent eingehalten werden. Es geht darum, einen Raum des Lernens zu schaffen, indem sich alle Schüler wohlfühlen.

Planung der Unterrichtsstunden war das dritte Thema. Jede Unterrichtsstunde muss vom Lehrer vorher geplant sein. Unvorbereitet sollte kein Lehrer in den Unterricht gehen.

Br. Titus nutzte seinen Laptop und die Übertragung auf den Fernsehschirm, um den Lehrern seine Notizen zu zeigen. Er erklärte jeden Punkt ausführlich und machte ihn durch Beispiele anschaulich.

Anschließend wurde die Gruppe geteilt. Beide Gruppen erhielten ein Thema, über das gesprochen wurde. Nach der Diskussion stellte ein Teilnehmer der Gruppe das Ergebnis des Gesprächs vor. Br. Titus ergänzte die Beiträge.

Alle Teilnehmer waren begeistert von diesem Fortbildungstag.

Unruhen in Kenia

Unruhen in Kenia

Unruhen in Kenia

Wichtige Info

Unruhen in Kenia

Liebe Freunde, wie ihr vielleicht schon gehört habt, wird Kenia erneut von Unruhen erschüttert. Der 7. Juli, der Jahrestag der blutig niedergeschlagenen Proteste vom letzten Jahr, war Anlass für erneute Demonstrationen. Die von Präsident Ruto versprochenen Reformen haben nicht stattgefunden. Erneut endeten die friedlichen Proteste in Gewaltorgien durch die Polizei mit Toten und Verletzten. Besonders erschreckend ist, dass auf Seiten der Polizei bezahlte maskierte Horden die Gewalt anstacheln.

In einem Bericht, der zum Teil auch in der Tagesschau gesendet wurde, berichtete Karin Bensch, die aus Horneburg stammt, von den Unruhen. Erschüttern ist ihr Bericht von einem Treffen von Frauen, deren Kinder getötet wurden, in einem Gebäude der Menschenrechtskommission. Das Gebäude wurde von einer der erwähnten Horden gestürmt. In einem Video ist zu sehen, wie ein Soldat den Randalierern das Tor öffnet. Die versammelten Frauen stoben auseinander, fürchteten um ihr Leben. Verletzt wurde zum Glück niemand. Das Ziel, Angst und Schrecken zu verbreiten, war erreicht.

Alfons Nowak, 9.7.2025

Bericht zum Gospelgottesdienst

Bericht zum Gospelgottesdienst

Bericht zum Gospelgottesdienst

Gospelgottesdienst

Liebe Freunde, 

Am Sonntag, 6. Juli 2025, fand in der Arche in Recklinghausen ein Gottesdienst statt unter Mitwirkung des Arche Gospel Chors unter seinem Leiter Reinhard Buskies. Die Leitung des Gottesdienstes lag bei Frau Pfarrerin Gunhild Vestner, der im Januar ausgeschiedenen Leiterin der Telefonseelsorge Recklinghausen.

Es war eine mitreißende Feier durch die mit  Begeisterung vorgetragenen Lieder des Gospel Chors. Ich fühlte mich wie in dem ersten Gospel Mighty Wind beschrieben. – Wie in einem Strom, der neue Hoffnung schafft. – Ich durfte von unseren Savio Club Kindern erzählen und von der großen Not, die jetzt im Flüchtlingslager Kakuma herrscht, nachdem Präsident Trump alle Hilfen für USAID eingestellt hat. Die eingesammelte Kollekte erbrachte die unglaublich hohe Summe von 980 €.

Wir sagen allen Spendern, dem Gospel Chor, Reinhard Buskies und Gunhild Vestner unseren herzlichen Dank im Namen aller Kinder in Kakuma, die dadurch eine Linderung ihrer Not erfahren.

Alfons Nowak